Wie sieht ein erfülltes Leben aus?
Inmitten einer Essstörung fühlt sich alles irgendwie sehr tot an. Kaum Aussicht auf Besserung. Wenig Hoffnung. Keine richtige Perspektive. Und vermutlich jede Frau, die so richtig, richtig, richtig weit unten ist oder die schon sehr lange mit einer Essstörung zu kämpfen hat, wünscht sich nur eins: Dass es endlich vorbei ist und sich das Glück einstellt.
Doch wie sieht es aus, dieses Glück? Und ist ein auf ewig glückliches Leben überhaupt realistisch?
Genau darum wird es heute gehen: Auf was du dich nach deiner Essstörung freuen kannst und was langfristig gesehen das Ziel sein kann.
Vom Fluss des Waldes und vom Fluss des Lebens
Willst du zuerst die schlechte oder erst die gute Nachricht lesen?
Also gut, die schlechte zuerst: Es wird immer wieder Phasen des Leids geben.
Die gute: Es wird immer besser und immer einfacher. Und ich habe sogar noch eine zweite gute Nachricht: Nach dem Ende der Essstörung wird auf jeden Fall eine Zeit kommen, die sich leicht und schön anfühlt. Zum Auftanken und als Ernte der vielen Arbeit, die du jetzt machst.
Doch es wird irgendwann auch wieder anders werden. Auch die herausfordernden Phasen gehören einfach mal zum Leben dazu.
Es ist ein wenig wie bei einem fließenden Gewässer. Zunächst ist da ein kleines Rinnsal, das sich mühsam seinen Weg von der Quelle hin zum Waldbach bahnt. Hat es den Bach erreicht, wird es schon ein wenig einfacher.
Dieser Waldbach plätschert nun weiter – mal etwas schneller und mal liegen viele Steine im Weg, sodass es langsamer voran geht. Manchmal geht es leise und sanft zu und manchmal turbulenter. Mal scheint alles idyllisch und mal ist das Brausen so unangenehm, dass es in den Ohren weh tut. Die einfacheren und die herausfordernderen Abschnitte wechseln sich ab.
Irgendwann wird dieser Waldbach in einen Fluss münden. Dann wird das Fließen wieder einfacher, da das Flussbett breiter wird und weniger Hindernisse im Weg liegen. Doch auch der Fluss wird Abschnitte passieren, in denen das Vorankommen schwierig ist, in dem es Engstellen gibt und in denen es turbulenter zugeht.
Und dennoch: Unaufhörlich bahnt sich das Wasser seinen Weg in Richtung Meer. Und je näher es diesem kommt, desto breiter wird der Flusslauf und es geht noch einfacher voran. Vielleicht gibt es zum Schluss noch ein Flussdelta, bei dem das Wasser eine letzte Engstelle zu überwinden hat. Doch auch diese Herausforderung wird der Fluss nehmen, um schließlich im großen Ozean anzukommen.
Und so, wie sich das Wasser von der Quelle bis hin Ozean seinen Weg bahnt, ist es auch mit dem Fluss, der einen durch’s Leben trägt: Am Anfang ist es wirklich beschwerlich und es geht nur sehr mühsam voran. Sobald der Übergang zum nächsten Abschnitt geschafft ist, wird es schon einfacher. Puh, Zeit zum Aufatmen.
Das Leben plätschert weiter und wieder wechseln sich einfache und schwierigere Zeiten ab – solange, bis es erneut auf die nächst höhere Stufe geht. Und so geht es weiter und weiter: Es bleibt lebendig und dabei wird es immer leichter.
Wie lässt sich das nun auf das Leben übertragen?
Ja, wie kannst du es nun schaffen, dass es immer, immer einfacher wird?
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Hinweis: essmo: Wege aus der Essstörung ist ein psychosoziales Angebot und du bekommst Hilfe zur Selbsthilfe. Die Inhalte und Angebote dieser Seite ersetzen nicht den Besuch bei einem Arzt, Therapeuten oder Heilpraktiker.
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